1. Plastikmodellbauclub Nürnberg e.V.
 
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Modell und Fotos von Gerd Busse
     
  Flak Kommandogerät K 40, Revell, im Bausatz der Flak 8.8 in 1/72  
     



 

Original

Zur Erfassung der Richtung und auch der Entfernung von Flugzeugen gab es schon im zweiten Weltkrieg Möglichkeiten. Naheliegend ist der Einsatz von Radargeräten, z.B. Würzburg-Riese (s. Bericht hier auf der pmcn- Webseite), die bei Tag und Nacht und bei jedem Wetter zuverlässige Daten liefern. Der Nachteil dieses aktiven Verfahrens besteht jedoch darin, dass das Radargerät aufgrund seiner ausgesendeten Mikrowellenstrahlung gut zu orten und zu bekämpfen ist. Ein passives Verfahren hat diesen Nachteil nicht.

Für passive Ortung gibt es tagsüber und bei guter Sicht eine optische Möglichkeit, die auf dem einfachen Prinzip beruht, dass zwei unterschiedliche Blickwinkel desselben Objektes bestimmt werden (Stereoskopie). Benötigt wird ein langes Rohr, an dessen Ende sich zwei Öffnungen senkrecht zur Rohrachse befinden, aus denen das Objekt jeweils über Umlenkspiegel mit Teleskopoptik abgebildet wird. Beide Bilder werden im Blickfeld eines Beobachters überlagert und zur Deckung gebracht, indem die Spiegel passend gedreht, also nachgeführt werden. Der Winkel, bei dem beide Bilder zur Deckung gelangen, ermöglicht die Bestimmung der Entfernung. Das Kommandogerät K 40 war fahrbar auf einer Lafette mit hochgeklappter Plattform. Für die Messung ließ es sich absenken, damit es erschütterungsfrei auf dem Boden für genaue Messungen stand. Zur Bedienung waren fünf Personen erforderlich. Beim Auswerten werden u.a. mathematische Formeln benötigt, die den Tangens des gemessenen Winkels enthalten, das war damals ohne schnellen Rechner noch anspruchsvoll.

Das Messergebnis und auch der daraus präziser errechnete Vorhaltepunkt wurden direkt an die Flak zur automatischen Nachführung weitergeleitet.

Modell

Das Modell ist eine Beilage zum Modellbausatz der Flak 8.8 von Revell. Der Bau ist so einfach, dass er keine Erläuterung erfordert. Die Farbgebung der Einzelheiten auf dem Bedienungspult ist nicht vorbildgetreu, sie erfolgte nur nach dem erzielten optischen Eindruck.

Der Anreiz zum Bau des kleinen Modells liegt darin, dass es sich gut in eine realistische Umgebung von Flak oder Flugkörpern einfügt. In diesem Fall ging es um ein Diorama, das eine Abschussanlage für V1 zeigt. Dieser Einsatz ist denkbar, aber nicht belegt.